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AutorenbildSabrina Kangas

Tipps zur Außenhaltung von Kaninchen im Winter


Langsam wird es immer kälter und viele Kaninchenbesitzer machen sich Sorgen um ihre Langohren in Außenhaltung. Ich werde immer wieder gefragt, ob man seine Kaninchen bei Minusgraden nicht doch reinholen soll. Dabei ist die Außenhaltung ganzjährig problemlos machbar, Minusgrade machen einem gesunden Kaninchen nichts aus, ganz im Gegenteil, es sind eher die hohen Temperaturen im Sommer, die den Kaninchen zu schaffen machen. Kaninchen können selbst frostige Temperaturen von –20 Grad gut wegstecken.


Ein paar Dinge sollte man im Winter jedoch beachten:

Grundvoraussetzungen für die Außenhaltung im Winter

Grundsätzlich können die meisten Kaninchen im Winter draußen leben – allerdings sollten sie gesund und fit sein. Durch Krankheit geschwächte oder extrem altersschwache Tiere sind nicht für die Überwinterung im Garten geeignet! Die Gewöhnung an die Außenhaltung erfolgt am besten im Sommer oder spätestens Herbst, so dass die Kaninchen in Wohnungs-ähnliche Temperaturen nach draußen ziehen können und nicht unnötig belastet werden.

Partnertiere

Durch aneinander kuscheln wärmen sich Kaninchen gegenseitig. Außerdem sind Kaninchen automatisch aktiver und bewegen sich mehr, wenn sie ein Partnertier haben oder in einer größeren Gruppe leben. Selbstverständlich dürfen Kaninchen als soziale Tiere niemals allein gehalten werden - unabhängig von der Jahreszeit.

Warme, gemütliche Plätze im Gehege

Das Gehege selbst sollte einen Bereich haben, der absolut wetterfest ist, dieser Bereich sollte also von allen Seiten geschützt sein, so dass weder Regen noch Schnee oder Wind durchkommen. Außerdem brauchen die Kaninchen eine Schutzhütte. Diese kann man mit viel Heu und Stroh befüllen. Eine isolierte Hütte ist jedoch nicht notwendig. Generell sollte das Gehege mehrere trockene, wettergeschützte Plätze haben, die mit viel Stroh und Heu eingestreut werden, so dass es die Kaninchen warm und kuschelig haben.

Viel Platz

Was auch im Sommer wichtig ist, ist im Winter nochmal bedeutender: viel, viel Platz, damit sich die Tiere ausreichend bewegen und somit aufwärmen können. Nur aktive Kaninchen bleiben gesund und fit! Es muss rund um die Uhr genug Platz zur Verfügung stehen, das Gehege muss also groß genug sein, um dem Bewegungsdrang der Kaninchen gerecht zu werden. Für 2 Kaninchen ist eine unverstellte Grundfläche von 6 m² das Minimum. Zusätzlich sollte tagsüber Auslauf im Garten möglich sein. Dazu kann man beispielsweise mit Welpengitter einen Teil des Gartens im Anschluss an das Gehege abstecken. Auch hier gilt: je mehr Platz, desto besser.

Frisches Wasser

Auch im Winter sollte Kaninchen immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Bei Minusgraden ist das aber nicht immer ganz einfach, da das Wasser im Napf schnell gefriert. Deshalb sollte man mehrmals täglich frisches, lauwarmes Wasser geben. Man kann auch ein SnuggleSafe Heizkissen unter den Napf stellen – so bleibt das Wasser mehrere Stunden frostfrei und man kann so sicher stellen, dass den Tieren über Nacht Wasser zur Verfügung steht. Es gibt auch beheizbare Wassernäpfe. Wenn man draußen einen Stromanschluss hat, ist das natürlich eine gute Alternative. Hier sollte man jedoch sicherstellen, dass die Kaninchen nicht ans Kabel kommen können.

Die Winterfütterung

Im Winter ist eine Wiesenfütterung meistens nicht mehr möglich, trotzdem sollten Kaninchen auch jetzt immer Frischfutter zur Verfügung haben. Geeignet sind beispielsweise Karottengrün, Stangensellerie, Bittersalate, Löwenzahnsalat (erhältlich in türkischen Supermärkten) und Küchenkräuter. Da bei hohen Minustemperaturen leider nicht nur das Wasser, sondern auch das Frischfutter einfriert, kann man mehrmals täglich kleinere Mengen anbieten, die schnell aufgefressen werden. Außerdem eignen sich viele Kohlsorten (wie Grünkohl, Spitzkohl, Wirsing etc.) die nach langsamer Anfütterung auch in größeren Mengen gegeben werden können - sie frieren nicht so schnell ein wie Salate oder Küchenkräuter. Zusätzlich kann man im Winter kleine Mengen an Wurzelgemüse geben. Als Energiefutter kann man bei Bedarf auch kleine Mengen Obst, Sonnenblumenkerne oder Saatenmischungen geben. Oft wird der Fehler gemacht, im Winter überwiegend Heu und Trockenkräuter zu verfüttern. Kaninchen sind jedoch Frischköstler! Genau wie bei Wildkaninchen kann man auch bei unseren Hauskaninchen in Außenhaltung beobachten, wie sie sich im Gartenfreilauf weiterhin Wiese fressen – selbst bei Schnee. Hier buddeln sich die Kaninchen den Weg frei zur Wiese. Hochwertiges Heu ist gerade im Winter wichtig und sollte auch angeboten werden – jedoch sollte es nie das Frischfutter ersetzen.

Booster für das Immunsystem

Wer seinen Kaninchen im Winter etwas Gutes tun und das Immunsystem unterstützen möchte, kann etwas Schwarzkümmelflocken oder Blütenpollen verfüttern. Auch Ingwer eignet sich durch seine immunstimulierende und entzündungshemmende Wirkung und ist ein tolles Nahrungsergänzungsmittel. Man kann hier anfangs kleine Mengen Ingwer raspeln und mit zerdrückter Banane mischen. Nach und nach kann man dann die Menge an Ingwer steigern und weniger Bananenbrei zumischen. Die meisten Kaninchen gewöhnen sich so gut an den Geschmack von Ingwer.

Regelmäßiger Gesundheitscheck

Auch wenn es kalt ist, muss man sich Zeit nehmen, seine Kaninchen täglich zu beobachten um Veränderungen im Verhalten frühzeitig festzustellen. Im Winter verbringen wir weniger Zeit im Garten und so kann es sein, dass erste Krankheitszeichen leichter übersehen werden als im Sommer. So fällt es zum Beispiel vielleicht nicht gleich auf, wenn ein Kaninchen weniger frisst oder nicht mehr so aktiv ist. Ich rate deshalb jedem Kaninchenbesitzer, sich warm einzupacken und auch im Winter genug Zeit mit den Kaninchen zu verbringen. Wer nur kurz zum Füttern und sauber machen raus geht, kann schnell etwas übersehen. Es ist auch ratsam, die Kaninchen einmal wöchentlich zu wiegen, um zu sehen, ob sie ihr Gewicht halten.

Was tun, wenn mein Kaninchen im Winter krank wird?

Wenn ein Kaninchen mitten im Winter aufgrund von Krankheit kurzfristig reingeholt werden muss, sollte man es nicht in die beheizte Wohnung holen – der Temperaturunterschied ist zu groß und belastet den Organismus zusätzlich. Besser geeignet sind unbeheizte Räume, die zwar kalt, aber frostfrei sind wie beispielsweise ein Wintergarten oder Kellerraum.


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Tierheilpraktikerin Sabrina Kangas 08072
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